Meilensteine

Ausgezeichnete Jahre

„And the Grammy goes to…“

2019

Auftakt der Reihe „kurz und knapp“
Jazz, Lyrik und Pros mit Thomas Quasthoff und Katharina Thalbach
Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater

Ausverkaufte Asientournee mit dem Jazzquartett durch Südkorea und Hongkong

2018

Das neue Album Nice ’n‘ Easy erscheint bei OKeh/Sony Music. Es ist Thomas Quasthoffs erste Produktion mit Bigband. Er erfüllt sich damit einen lang gehegten Traum, große Jazz-Klassiker mit der NDR Bigband und seinen langjährigen musikalischen Partnern Frank Chastenier (Piano), Dieter Ilg (Bass) und Wolfgang Haffner (Schlagzeug) einzuspielen.

2015

Dirigiert Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion bei Verbier Festival mit dem RIAS Kammerchor

Die Anfrage kam zwei Jahre zuvor. Wir standen am Swimmingpool eines Chalets in Verbier und Intendant Martin Engström fragte mich: „Would you like to conduct St. Matthew’s Passion?“ – Ich wäre fast in den Pool gefallen vor Schreck und war gleichzeitig den Tränen nahe vor Rührung. Das Werk hat mich mein ganzes Sängerleben begleitet, ich habe als Knabe im Kinderchor und später als Heranwachsender alle Partien des Chores gesungen und kenne neben den Baritonarien auch alle anderen solistischen Partien genau. Aber würde ich neben den Sängern auch ein Orchester leiten können?

2013-2014

Kabarett mit Michael Frowin und dem Pianisten Jochen Kilian

Ich bin mit Kabarett aufgewachsen, der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, unter anderem Dieter Hildebrandt. Hanns-Dieter Hüsch war mir ein großes Vorbild mit seiner Art den Leuten aufs Maul zu schauen und sich politisch tagesaktuell zu äußern. Schon als Jugendlicher habe ich Parodien gemacht und nun im Trio Programme auf kleinen Bühnen gemacht, um es einfach mal wieder auszuprobieren. Nach zwei Jahren, als sich auch meine Stimme wieder erholt hatte, merkte ich, dass meine Stärke eher im Singen liegt als darin, Witze auf hohem Niveau zu erzählen. Es war eine interessante Zeit, die nun hinter mir liegt. 

2013

November: Rolle des Narren in W. Shakespeares „Was Ihr wollt“ am Berliner Ensemble (Regie: Katharina Thalbach)

Das war eine Bauchentscheidung, die einfach stimmte. Als Kathi mich beim Bier fragte, ob ich mir vorstellen könne, Theater zu machen, kam das natürlich erst einmal überraschend, aber sie hat mich auf eine Art und Weise besetzt, die 100 Prozent zu mir passte. Und als politisch interessierter Mensch ist es auch etwas Besonderes, an einem Haus zu arbeiten, in dem Brechts Geist noch so spürbar ist.

2012

Januar: Thomas Quasthoff beendet seine Karriere als klassischer Sänger.

2010

September: Nach dem Bestseller-Jazzalbum „Watch What Happens“ (2007) erscheint Thomas Quasthoffs neue CD „Tell It Like It Is“ mit Lieblingsliedern von Soul-Legenden, Pop-Stars und Blues-Helden

Die Titel sind zum größten Teil von meinem Bruder ausgewählt worden, der damals schon schwer krebskrank war. Deshalb ist mir diese Aufnahme so besonders wichtig.

2009

Verleihung des Titels Kammersänger (KS) in Wien

Herbert-von-Karajan-Preis des Festspielhauses Baden-Baden

Mit dem Festspielhaus Baden-Baden verbindet mich eine langjährige Freundschaft, und in die Garde von Preisträgern wie Anne-Sophie Mutter oder Pierre Boulez aufgenommen zu werden, ist eine große Ehre.

Gold Medal der Royal Philharmonic Society in London

2008

Verdi Requiem mit den Wiener Philharmonikern und Riccardo Muti

Mit dem Verdi-Requiem unter dem Dirigat von Ricardo Muti erfüllte sich eine jahrelang gehegter Wunsch, dieses große Werk im Wiener Musikverein singen zu dürfen.

2007

Jazz-Konzerte mit Till Brönner in der New Yorker Carnegie Hall, im Wiener Musikverein, der Kölner Philharmonie und im Admiralspalast in Berlin

Till ist nicht einfach nur erstklassig, er ist ein herausragender Trompeter.

2005

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz)

2004

Debüt an der Wiener Staatsoper als „Amfortas“ in Wagners „Parsifal“ unter Donald Runnicles und erstes Lieder-Recital bei den Salzburger Festspielen

Professur für Gesang an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin

Es macht mir Spaß, junge Musiker zu Sängern zu erziehen, die intelligent wirken und sich gut auf einer Bühne bewegen können, zu farbenreichen Künstlern, die wissen, was sie tun. Das praktische Arbeiten macht mich glücklich. Und mit dem Pianisten Alexander Fleischer habe ich einen Assistenten, mit dem ich diese verantwortungsvolle Arbeit sehr gut gestalten kann.

Bach-Kantaten mit den Berliner Barock Solisten (Midem Classical Award 2005, Klassik-Amadeus-Preis 2005, Grammy Award 2006, DG)

2003

Erster Opernauftritt als „Don Fernando“ in Beethovens „Fidelio“ mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle in Berlin und bei den Salzburger Osterfestspielen

Ich glaube, ich gehe irgendwann einmal in die Annalen ein mit der kürzesten Opernkarriere, aber mit meinem Debüt bei den Salzburger Festspielen. Und der zweiten Rolle als Amfortas in der Staatsoper in Wien.

CD-Veröffentlichung: Schubert-Lieder in der Orchestrierung berühmter Komponisten mit Anne Sofie von Otter, Claudio Abbado und dem Chamber Orchestra of Europe (Grammy Award 2004, DG)

2002

Schumanns „Szenen aus Goethes Faust“ unter Claudio Abbado mit den Berliner Philharmonikern

Das war insofern ein besonderes Konzert, als es darin einen Bariton-Einsatz gibt, „Gnade bedürfend“, auf einem hohen G, aus dem Nichts entstehend, im Pianissimo. Das habe ich gesungen und plötzlich drehte sich Claudio Abbado zu mir, und mit ihm das ganze Orchester. Und er nickte mir zu. Das war wie ein Ritterschlag!

2000

Gedenkkonzert mit Beethovens Neunter Sinfonie mit den Wiener Philharmonikern und Sir Simon Rattle u. a. im Konzentrationslager Mauthausen (Österreich)

Das war sehr bewegend. Für mich natürlich allemal, denn ich wusste: Zu Zeiten der Nationalsozialisten hätte ich hier nie gesungen, sondern wäre umgebracht worden. Es war ein umstrittenes Konzert, aber Simon Rattle hat die Wiener Philharmoniker darin bestärkt, dadurch ein Zeichen zu setzen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Besonders in heutigen Zeiten ist es wichtig, dass sich Orchester ihrer eigenen Geschichte stellen und sich ihrer Verantwortung bewusst sind.

1999

Debüt in der New Yorker Carnegie Hall in Benjamin Brittens „War Requiem“ mit dem Boston Symphonie Orchestra unter Seiji Ozawa

The cream on the cake. Aber das hat sich wie vieles einfach ergeben. Wenn ich etwas schön finde an meiner Karriere, dann ist es, dass ich nie jemanden diskreditieren musste, um an tolle Projekte zu kommen. Mein erster Auftritt in der Carnegie Hall war so eines. Man steht dort und denkt: „Jetzt hast Du es geschafft.“

Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon (DG); erste Veröffentlichung: Mahlers „Lieder aus des Knaben Wunderhorn“ mit Anne Sofie von Otter und den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado (Grammy Award 2000)

Mein erster Grammy. Abbado war ein großartiger Dirigent und ein großartiger Mensch, warmherzig. Eine seiner Stärken waren die Pausen. Ich mochte diese Ruhe und Stille, die er ausstrahlte und das gleichzeitig Explosive, wenn er Musik machte.

1998

Erste Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern unter Helmuth Rilling im Wiener Musikverein

Den Wiener Philharmonikern habe ich zu verdanken, dass ich zum Kammersänger ernannt wurde. Und viele wunderbare musikalische Erinnerungen.

1997

Erste Konzertauftritte mit Sir Simon Rattle (Haydns „Schöpfung“ mit den Berliner Philharmonikern)

Simon Rattle ist ein Lebensfreund geworden. Er ist einer der wenigen Dirigenten, zu dem ich selten hinsehen musste, weil ich einfach spürte, was er ausdrücken wollte. Das ist ein ganz besonderes Musizieren.

1996

Schostakowitsch-Preis in Moskau

Dass diese Auszeichnung an einen Deutschen ging, war etwas Besonderes. Zwar bin ich erst 1959 geboren, aber dort zu stehen und für meine künstlerische Arbeit ausgezeichnet zu werden von einem Volk, dem Deutsche im 2. Weltkrieg so viel Schreckliches angetan hatten, war sehr bewegend.

Gesangsprofessur an der Musikhochschule Detmold (Nordrhein-Westfalen)

Detmold war ein wichtiger Abschnitt in meinem Leben. Es war sehr wichtig für mich zu erfahren, dass ich nicht nur singen, sondern auch im Unterrichten ein hohes Niveau erreichen konnte.

1995

Debüt beim Oregon Bach Festival, USA unter Leitung von Helmuth Rilling

Mein erstes Mal Amerika! Helmut Rilling hat mir sehr geholfen und wurde für mich zur Vaterfigur.

1993

Debüt im Wiener Musikverein mit Beethovens Neunter Sinfonie unter Isaac Karabtchevsky

Das ist mir unvergesslichen wegen des 2,02 Meter großen Tenors James Wagner neben mir. Ich sang damals noch ohne Podest und frage ihn, wie die Luft da oben so sei. Er antwortete nur cool: „I smell dwarfs.“ (lacht) Zudem war das eines der letzten Konzerte mit Lucia Popp, eine der von mir sehr geliebten, großartigen Soprane, die auch eine sehr nette Kollegin war.

1988

Erster Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München

Für mich das Sprungbrett zu einer internationalen Karriere.

1987

Erster Preis beim Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg

Bei diesem Wettbewerb musste ich ausschließlich Opernarien präsentieren, das war für meinen weiteren Weg und auch für mein Ego fast so wichtig wie der ARD-Wettbewerb.